Bewegung, Spiel und Sport – das ist für viele die liebste Freizeitbeschäftigung. Fast jeder dritte Deutsche ist deshalb Mitglied in einem Sportverein. Die Anzahl an Menschen mit Beeinträchtigung, die organisiert Sport treiben, ist dagegen noch vergleichsweise gering.
Im Sport ist vieles möglich, auch für Menschen mit Handicap: Spitzensportlerinnen und -sportler erzielen im Leistungssport beachtenswerte Erfolge z. B. bei den Paralympics, bei Welt-, Europa- oder bei Deutschen- und Regionalmeisterschaften. Aber auch Freizeitsportlerinnen und -sportler gehen bei großen Laufveranstaltungen wie City-Marathons an den Start und erzielen Bestleistungen.
Drei Beispiele für sportliche Leistungen von Athleten mit Handicap auf hohem bis höchstem Niveau stellen wir euch hier vor.
Vom Schicksalsschlag zum Vorbild für Menschen mit Handicap
„Sport hat eine unglaubliche Kraft. Sport macht glücklich. Endlich geht es nicht mehr um Dein Handicap, sondern um Deinen Beitrag zum Erfolg.“
Christian Heintz hat im Alter von 26 Jahren bei einem Autounfall seinen rechten Unterschenkel verloren. Anstatt daran zu verzweifeln, macht er seine damalige Leidenschaft, den Fußball, zum Beruf. Er kämpft sich zurück ins Leben, wird Spieler der deutschen Amputiertenfußball-Nationalmannschaft und Projektleiter des bundesweit einzigartigen Modellprojekts „Amputiertenfußball im Verein.“ Das Projekt unterstützt junge Menschen mit Amputationen auf ihrem Weg zurück ins aktive Leben. „Sei mutig und entscheide selbst!“ ist das Motto von Christian Heintz geblieben. Wichtig ist für ihn, seine Kondition zu trainieren, um auch bei längeren Turnieren oder Trainingslagern konstante Leistungen erbringen zu können.
Der Weg zurück ins Leben: Hans-Peter Durst und seine Erfolge im Paracycling
„Geht nicht, gibt es bei mir nicht!“
Hans-Peter Durst ist zweifacher Paralympic Champion, neunfacher Weltmeister und 22-facher Deutscher Meister im Paracycling. Auch er wurde durch einen Autounfall gehandicapt und stand davor mitten im Leben. Im Alter von 36 Jahren verlor er seinen Gleichgewichtssinn, Seh- und Reaktionsvermögen waren eingeschränkt, er konnte nicht mehr laufen. Auf dem Dreirad startete er dann richtig durch. Von einem handelsüblichen, schweren Dreirad arbeitete er sich bis zu seinem Hightech-Aluminiumrad hoch, das seine Spitzenleistungen überhaupt erst möglich macht. Doch Leistung steht bei ihm nicht an erster Stelle: „Für mich ist durch den Sport eine neue soziale Teilhabe entstanden.“ Hans-Peter Durst hat immer wieder intensive Monate im Training, im Trainingslager und bei den Paracycling-Wettkämpfen. Wichtig ist ihm dabei die Unterstützung des Immunsystems, damit er unterbrechungsfrei trainieren kann. Und für den kleinen Hunger zwischendurch hat er immer einen Snack in der Rückentasche. Nach der Anstrengung steht für ihn die Erholung an erster Stelle.
Golfen ohne zu sehen: Wie Bernd Walsch seine Grenzen überwand
„Ich spiele besser Golf, seitdem ich blind bin.“
Bernd Walsch will andere Menschen ermutigen, sich durch eine Beeinträchtigung nicht von ihrem Sport abbringen zu lassen. Er selbst ist mehrfacher Deutscher Meister der Golfer mit Behinderung. Vor rund 20 Jahren erblindete er schleichend durch eine Autoimmunerkrankung. Auf dem Golfplatz wird er von einem Caddie unterstützt, der ihm die Gegebenheiten auf dem Kurs mündlich erläutert. Seinen Erfolg führt er auch auf die Motivation zurück, die durch sein Handicap erst entstanden ist. Die sinnvolle Ergänzung seiner Ernährung ist ein anderes wichtiges Element für ihn. „Für meinen Sport benötige ich eine stoffliche und energetische Leistung, die zu so vielen Erfolgen geführt hat. Deshalb brauche ich eine tägliche Grundversorgung ausstattung, die mich stabilisiert. Manchmal spürt man, dass der Körper gegen etwas ankämpft, aber die Symptome bleiben gering.“
Wer Sport treibt, überwindet aber auch persönliche Grenzen, stärkt sein Selbstvertrauen und fördert seine persönliche Entwicklung. Für Menschen mit Behinderungen hat Sport noch weitere Vorteile: Er kann für Prävention und Rehabilitation sorgen, als Team- und Mannschaftssport die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen und soziale Kontakte fördern.